Zu- & Umbau Motorrad Moriggl

Das Projekt transformiert das Areal des Auto- und Motorradhändler Moriggl, gelegen an der Hallerstraße in Innsbruck, in ein nachhaltiges, durchmischtes Wohnquartier. Durch die behutsame Umnutzung bestehender Gebäude und ressourcenschonendes Weiterbauen entsteht ein vielseitiges Ensemble aus Bestandsstrukturen, welches ca. 60 Wohnungen, Gewerbeflächen und Gemeinschaftsbereiche umfasst. Dabei wird der Abriss auf ein Minimum reduziert, der Bestand größtmöglich zu erhalten und sinnvoll ergänzt. Eine zentrale Maßnahme ist die Drehung der bestehenden Brücke, die somit einen geschützten Innenhof im Zentrum des Areals schafft. Die Brücke fungiert als gestalterisches Element und städtebaulicher Abschluss des Quartiers, gleichzeitig bildet sie eine Pufferzone zur Straße. Die notwendige Tiefgarageneinfahrt wird in eine Bestandsnische der beiden östlichen Häuser integriert, wodurch ein Eingriff in bestehende Strukturen vermieden wird.

Die Kubatur von Haus 9 im Westen wird auf Grundlage von historischen Plänen wieder nach Süden zur Straße hin erweitert. Die Gestaltung und der Rhythmus der Südfassade orientieren sich ebenfalls am ehemaligen Bestand und wahren den charakteristischen Stil des Hauses. Im Erdgeschoss befindet sich das Motorradgeschäft Moriggl, in den oberen Etagen entsteht ein Wohnungsmix mit zurückgezogenen Loggien in der Fassade. Die Wohnungen im 3. & 4.OG sind als zweigeschossige Maisonettewohnungen ausgebildet, ergänzt durch subtraktive Terrassen in der Dachhaut . Zusätzlich wird das Gebäude um einen eingeschossigen Zubau im Norden erweitert, welcher als Werkstatt für die Firma Moriggl dient. Das begrünte Dach ist als kleiner Park gestaltet um weitere Aufenthaltsmöglichkeiten für die Bewohner zu schaffen.
Bei Haus 11 im Norden wird der Bestandsbau durch einen sich darüberlegenden Baukörper ergänzt, welcher den Hofabschluss bildet. Im Erdgeschoss sind anliegend an den Hof Gemeinschaftsbereiche vorgesehen, zudem wird Platz für einen Fahrradkeller und Technikräume geschaffen. Ein Rücksprung der Kubatur im Erdgeschoss ermöglicht eine Anbindung des zentralen Hofs an den nordöstlichen Freiraum, das Pultdach steigt nach Norden an und reagiert auf die dahinterliegende Topographie. Im 2. & 3. OG befinden sich zweigeschossige Maisonettewohnungen, ergänzt durch subtraktive Terrassen in der Dachhaut .
Die Fassade der Doppelbodenhalle Haus 13 im Osten bleibt mit ihrem industriellen Charme erhalten und wird im Sinne eines Reihenhauskonzepts ausgebaut. Im Erdgeschoss sind flexible Räume mit Schiebeelementen vorgesehen, die je nach Bedarf für Arbeiten oder Wohnen genutzt werden können.
Haus 15 im Osten bietet ebenfalls flexible Nutzungsmöglichkeiten im Erdgeschoss, wobei die ursprüngliche Wohnnutzung des Gründerzeithauses wieder aufgenommen wird. Die Fassaden bleiben in ihrem Charakter erhalten, Balkone Richtung Osten ergänzen den Bestand.
Die gedrehte Brücke wird als Galerie umfunktioniert, der Raum darunter kann als überdachter Aufenthaltsbereich von den Bewohnern genutzt werden.
Im Innenhof werden verschiedene biodiversitätsfördernde Bereiche durch das subtraktive Ausscheiden von Flächen im Boden geschaffen, sodass Platz für Wurzelraum, Versickerungsflächen und Bepflanzung entsteht . Im Hof sind zudem verschiedenste Re-Use-Möbel aus Schnittresten und Abbruchmaterialien im Sinne der Kreislaufwirtschaft verteilt.
Die Dächer der Gebäude werden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, welche in Kombination mit den subtraktiven Terrassen als zusätzliches gestalterisches Element fungieren.

Stand: Vorlage beim Innsbrucker Gestaltungsbeirat - aktuell in Bearbeitung

Plans / Sketches

Data

  • City Innsbruck
  • State Tirol
  • Street Hallerstraße
  • Category Private
  • Floor Space 3440 m²
  • Staff Daniel Fügenschuh, Johannes Buchenberger
  • Client Viktor Moriggl Ges.mbH
  • Start 2024
  • Finished 2025

Related Projects