Die Hauptschule Rattenberg ist seit den 1970er Jahren in Teilen des ehemaligen Augustinerklosters untergebracht. Aus dieser Zeit stammt auch der Zubau eines Turnsaaltrakts, dessen Ausstattung nicht mehr den heutigen Erfordernissen entsprach. Nachdem die Schule zudem über keinen Platz für Nachmittagsbetreuung verfügte, entschied man sich, ein Feuerwehrgebäude im Innenhof des Klosters abzureißen und damit Platz für einen Erweiterungsbau zu erhalten. Daniel Fügenschuh löst die Aufgabe mit einem parallel zum Turnsaal errichteten, schlanken Baukörper, der die Klosteranlage um einen neuen Seitenarm ergänzt. Zwischen Neubau und reorganisiertem Turnsaaltrakt ist ein zweigeschoßiger Glasbaukörper geschoben, der im Erdgeschoss als atriumsartiges Foyer, Schule und Turnsaal verbindet. Im Norden ragt das Foyer als Luftraum ins erste Geschoß, wo rund um den so entstandenen Lichthof die Räumlichkeiten für Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung angeordnet sind. Ein Kreativraum und ein neues Klassenzimmer im obersten Stock runden das Raumangebot ab. Belichtet sind die Räume großteils über den Lichthof bzw. Oberlichte und wenige, bewusst platzierte Fenster. Zum Hauptplatz hin sorgt ein großes, quadratisches Fenster für Sichtkontakt zwischen der Schule und der Stadt. Text: (Claudia Wedekind)